Untertage-Marathon

geschrieben von Eric Borger am 06.12.2008


Mein bisher anspruchsvollster Marathon!

Das es anspruchsvoller werden würde, als ein normaler City-Marathon war mir klar, aber das es dann doch so hart wird, hätte ich nicht gedacht. Aber von vorn: Da Schacht 1 wegen Bauarbeiten geschlossen war, mussten alle Teilnehmer und Zuschauer über den verbliebenen Schacht 5 einfahren. Der Aufzug hat drei Stockwerke und fasst gut 20 Personen je Stockwerk, also 60 Leute pro Aufzugsfahrt. Bei rund 500 Personen sollte das alles eine Weile dauern. Wir standen gut eine Stunde bei leichtem Nieselregen in der Kälte und warteten. Dann aber war es soweit. Wir wurden mit einen Haufen anderer Läufer in den dunkel Aufzug gezwängt und fuhren in gut 700m Tiefe. Hier war es wenigstens angenehm warm.

Auf Grund der Verzögerungen beim Einfahren verzögerte sich der Start um gut 20 Minuten. Um 11:20 Uhr gings dann los, erst ein Vorstart, langsam 300 Meter joggen, dann der eigentliche Start. Es fing gleich mit einer ziemlich heftigen Steigung an und alle Läufer um mich herum sind langsam bergauf gegangen. Aber ich war je zum Marathonlaufen, nicht zum gehen da, dachte ich mir und bin drauf los gejoggt. Ich konnte mich ein gutes Stück nach vorn arbeiten und die erste Runde lief wirklich gut. Rund 1:05h für 10,5km sind zwar unter normalen Umständen keine Leistung, aber hier unten über 300 Höhenmeter pro Runde, rund 26 Grad, teilweiser Dunkelheit und glattem Untergrund nicht so übel. Aber nach der ersten Runde gings auch schon bergab mit meiner Leistung. Die Beine wurden schwer und ich bin die Anstiege hochgegangen, nicht mehr gejoggt. 1:16h für die zweite Runde. Aber mit 2:21h für den Halbmarathon noch gut 25 Minuten vor der Cut-Off Zeit. Die dritte Runde war eine richtige Qual. Jetzt musste ich nicht nur die Anstiege gehen, nein teilweise auch der Bergabstücke. Und Uta zog an mir vorbei und war super drauf. Egal, auch wenn die Beine noch so schwer sind, ich wollte nicht aufgeben. 1:47h für Runde 3. Naja, die letzte Runde sollte ich auch noch schaffen, und die sogar besser als Runde 3, wenn auch nicht viel. Während des Laufes hab ich noch regelmäßig kurz zum Fotos schießen angehalten, nur die sind leider nicht sonderlich gut geworden. Aber ich denke, sie können einen kleinen Eindruck vermitteln. Überall stehen alte Maschinen rum und verstauben, es gehen zig Schächte rechts und links weg, sieht alles sehr interessant aus hier unten.

Fazit: 5:50h für den Marathon, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Ich komme wieder und verbessere die Zeit:-)

zurück zu den Berichten